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Mechanismen, die zur chronischen Verstopfung führen

Verstopfung: Darmträgheit

Die chronische Verstopfung kommt zum größten Teil durch eine mangelnde Bewegung Ihrer Darmwand zustande. Die Darmwand ist mit Muskulatur ausgekleidet. Sie zieht sich in einem stetigen Spiel zusammen und entspannt wieder. Dadurch wird Ihr Darminhalt zum einen vorwärts transportiert und zum anderen umgewälzt. Durch das Volumen des Stuhls wird die Darmwand gedehnt, welche die Muskelbewegung auslöst. Besteht eine gewisse Trägheit Ihres Darms, wird der Stuhl nicht schnell genug in Richtung Ausgang befördert und verbleibt zu lange im Darm. Dabei verlängert sich die Magen-Darm-Passage, von normalerweisen 2-5 Tagen, auf über 5 Tage.

Verstopfung: Zu fester Stuhl, dessen Transport erschwert ist

Ein zu harter Stuhl wird nur schwer weitertransportiert. Die Aufgabe Ihres Darms, überwiegend des Dünndarms und zu einen kleinem Anteil auch des Dickdarms, ist es, den Stuhl einzudicken. Verweilt der Stuhl, durch die Darmträgheit, zu lange in Ihrem Darm und nimmt er die ganze Zeit seine Aufgabe wahr, dickt der Stuhl zu sehr ein. Er wird fest, hart und trocken.

Wenn Ihre Nahrung zu wenige Ballaststoffe enthält, zieht der Stuhl zu wenig Wasser an. Zum einem ist das Volumen dann zu gering, um die Darmmuskulatur ausreichend zu animieren, zum anderen ist Ihr Stuhl zu fest und dadurch wieder schwer transportabel.

Ähnliches passiert, wenn Sie einen Flüssigkeitsmangel haben, durch zu geringes Trinken. Auch wenn Ihre Nahrung mit genügend Ballaststoffen angereichert ist, ziehen sie nicht genügend Wasser ins Innere des Darms, da nicht genügend Flüssigkeit zum Abgeben da ist. Der Stuhl wird ebenfalls zu fest und trocken und damit sein Weitertransport erschwert. Das Stuhlvolumen ist ebenfalls wieder zu gering, um den Darm zum Transport anzuregen.

Verstopfung: Entleerungsstörung des Enddarms

Im vorletzten Teil Ihres Darms, dem Sigmoid, sammelt sich der eingedickte Stuhl. Ist genügend Stuhl gesammelt, wird dieser bis zu Ihrem Endarm vorgeschoben, wodurch sich dessen Wand dehnt. Diese Dehnung löst eine reflektorische Entspannung des inneren Schließmuskels aus, Sie verspüren Stuhldrang. Da Sie aber noch einen äußeren Schließmuskel haben, den Sie mit Ihrem Verstand steuern können, den Sie beim Stuhldrang noch geschlossen halten, können Sie den Stuhl halten. Zur eigentlichen Stuhlentleerung ist dann ein Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen notwendig. Durch willkürliches Öffnen des äußeren Schließmuskels, bei gleichzeitigem Zusammenziehen der Enddarmmuskulatur und unter zu Hilfenahme Ihrer Bauchmuskulatur, wird der Stuhl aus dem Darm befördert.

Bei der Entleerungsstörung des Enddarms funktioniert aber dieses Zusammenspiel nicht. Durch die Anspannung der Bauchmuskulatur, spannt sich gleichzeitig der äußere Schließmuskel an, wodurch Sie es nicht schaffen, dass er sich ausreichend öffnet, um genügend Stuhl passieren zu lassen. Die Folge ist, dass die Stuhlentleerung, trotz weichem Stuhl, nur mit größter Anstrengung von statten geht, aber Ihr Enddarm sich trotzdem nicht vollständig entleert. Es bleibt ein Gefühl der nicht vollständigen Entleerung zurück, wodurch ein ständiger Stuhldrang entsteht. Die sogenannte Entleerungsstörung.

Alle beschriebenen Mechanismen können bei der chronischen Verstopfung für sich alleine oder in Kombination auftreten. So ist auch verständlich, dass Stuhlfrequenz, Form, Konsistenz, Trockenheitsgrad des Stuhls und Beschwerdebild bei Verstopfung variieren können.

Der Vollständigkeit halber muss auch die Verstopfung, aufgrund einer Verengung des Darmlumens durch Tumor, Polyp, Entzündung oder Einengung von außen, erwähnt werden. Dies ist aber nicht Thema dieser Seiten.