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Verstopfung Falldarstellung

Fall 1.

Frau W., 38 Jahre, fühlte sich seit 4 Jahren wie eine wandelnde Tonne. Sie hatte Verstopfung übelster Art. Sie fühlte sich bis oben hin voll und das war schmerzhaft. In ihrem Bauch war ein regelrechtes Darmkonzert, alle Tonarten von Darmgeräuschen kombiniert mit Blähungen waren vertreten. Sie hätte jeden erschlagen können, der wieder diesen fragenden Gesichtsausdruck hatte: Bist Du schwanger? Nur alle 4 bis 5 Tage konnte sie ihren Darm entleeren. Der Tag an dem sie Stuhlgang hatte, war unerträglich. Wenn der Bauchschmerz immer stärker wurde, sie dass Gefühl hatte, bald zu platzen, und die Darmgeräusche und Blähungen zum Schlussakkord aufriefen, dann wusste sie, es war so weit. Sie rannte an solch einem Tag 5 bis 7 mal auf die Toilette. Und es kam und kam nichts. Sie hatte das Gefühl, diese Tage nur auf der Toilette zu verbringen, drückend, pressend und versuchend, den Stuhl aus dem Darm zu befördern. Sie war so kraftlos, dass ihr auch für die Stuhlentleerung jegliche Kraft fehlte. Bis es dann endlich irgendwann klappte: viele, kleine, trockene, feste Schafsköttel. Danach war sie völlig erschöpft. Enttäuschender Weise hatte sie danach fast nie das Gefühl, dass sie ganz entleert war. An solch einem Tag war sie kaum arbeitsfähig. An den Tagen dazwischen war sie zwar leistungsfähiger, aber weit unter ihren Möglichkeiten. Das Völlegefühl störte einfach dermaßen ihr Wohlbefinden.

Trotzdem sie von morgens bis abends nur Obst und Salat aß, war alles an ihr trocken: Stuhl, Haut, Augen, Nägel, Haare. Das war ihr unverständlich. Auch hätte ihre Essensweise ihren Stuhl fördern müssen, anstatt wie ein Stopfen zu wirken.

Ihre Beziehung zu ihrem Mann war etwas eintönig geworden. Sie ödeten sich gegenseitig an. Kinder hatte sie nicht. Ihr Mann arbeitete nur. Sie hatte ebenfalls nur ihren Beruf, der sie aber im Gegensatz zu ihrem Mann, in keinster Weise ausfüllte. Ihr fehlten Spaß und Abwechslung im Leben. Dafür war sie eigentlich zu jung.

Sie wollte keine Tonne mehr sein und sie wollte diesen Schmerz loswerden. Insgeheim hoffte sie, über die Beseitigung ihrer Darmträgheit auch ihre Lebensträgheit in den Griff zu bekommen. Ihre Hausapotheke vertrieb auch TCM Heilkräuter. Oft hatte sie die Töpfe dort stehen sehen. Durch sie animiert, kam sie zu mir.

So wie ihr Darm verknotet war, so verknotet waren auch ihre Emotionen. Über Akupunktur und Heilkräuter begannen wir erst einmal, alles zu lockern, in Bewegung zu setzen, um die Verknotung zu lösen. Hierfür benötigte sie auch noch eine gewisse Schmiere, so befeuchteten wir gleichzeitig ihren Körper. Ihre Ernährung trug zu ihren Verdauungsproblemen bei. Es bedurfte viel Überzeugungskraft, Frau W. zu vermitteln, dass der Mensch nicht alleine von Obst und Salat leben kann. Wir sprachen sehr genau alle Mahlzeiten durch.

Und siehe da, unter der geänderten Ernährung, der Akupunktur und den Heilkräutern kamen sie und ihr Stuhlgang wieder in Fahrt. Sie hatte jetzt alle 2 Tage Stuhlgang. Damit fühlte sie sich auch automatisch nicht mehr wie eine Tonne. Das Darmkonzert bekam Spielverbot. Die Stuhlentleerung war leichter, da der Stuhl nicht mehr so fest war. Der Darm entleerte sich auch vollständig. Was für eine Erleichterung. Ihr Wohlbefinden und ihre Kraft stiegen. So wurde Frau W. aktiver. Sie nahm jetzt zu Hause die Planung für die Freizeitaktivitäten in die Hand. Ihr Mann konnte gar nicht anders, als mitzumachen. Auch er wurde aus seinem trägen und langweiligen Alltag herausgerissen. Hierdurch wurde ihre Beziehung wieder lebendiger und zufriedenstellender, für beide.

Das Auffüllen der Energiereserven und die Befeuchtung des Körpers brauchte etwas Zeit. So dauerte die Behandlung mit Heilkräutern einige Monate. Aber es hatte sich für das neu erworbene Lebensgefühl gelohnt.

Fall 2.

Frau Sp., 27 Jahre, fühlte sich in ihrem Körper seit drei Jahren äußerst unwohl. Wenn sie sich einen anderen hätte kaufen können, sie hätte es getan, egal was es gekostet hätte. Sie war eine hübsche und attraktive Frau. Aber in ihr drin sah es ganz anders aus. Sie glich einer gefüllten Weihnachtsgans. Sie litt an furchtbarer Verstopfung. Sie hatte nur einmal in der Woche Stuhlgang. Dazu kam, dass die Füllung in ihr gärte, in Form von Blähungen und Darmgeräuschen. Dementsprechend stanken auch die Luftabgänge und ihr Stuhl. Da nichts mehr raus kam, passte von oben nichts mehr rein. Sie aß kaum noch etwas. Jegliches Essen verschärfte das Völlegefühl. So aß sie morgens und tagsüber nichts. Sie trank lediglich den ganzen Tag Wasser. So konnte sie ihren Arbeitstag überstehen. Abends aß sie Brot mit Käse. Sie merkte zwar, dass Brot und Käse ebenfalls stopfte, aber sie hatte keine Lust, zu kochen, und Käse schmeckte ihr eben. So wenig ihr Darm sich bewegte, so wenig Bewegung war auch in ihrem Leben. Vom Beruf her war sie Schreibtischtäter. Ansonsten lebte sie ganz nach dem Sprichwort: „Sport ist Mord“. Gegenüber ihrem Freund oder Bekannten erwähnte sie ihre Bauchprobleme nicht, das war ihr peinlich. Es war kein Thema, über das man sprach. Ihr Partner bekam ja auch nicht mit, dass sie tagsüber nichts aß. Er hätte ihr sonst was anderes erzählt!

Mehrere Darmspiegelungen, Blut-, Stuhl- und noch viele andere Untersuchungen hatten keine Auffälligkeiten ergeben. Sie hatte sich mit ihrem Darm abgefunden. Durch die Lösung, tagsüber nur zu trinken und nicht zu essen, kam sie auch so gerade durch den Tag.

Allerdings funktionierte das mit der Zeit immer schlechter, da ihre Müdigkeit wuchs. Sie konnte sich kaum noch konzentrieren. Dadurch unterliefen ihr immer mehr Fehler bei der Arbeit. Richtig aufgerüttelt wurde sie, als eine Stimme neben ihrem Ohr sie wutschäumend anbrüllte: „Sind sie denn für gar nichts zu gebrauchen, sie dumme Kuh! Sie werden hier nicht fürs Schlafen bezahlt!“. Es war ihr reizender Chef, der sie so unsanft weckte. Er war in ihr Arbeitszimmer gekommen, als sie gerade, um 10.00 morgens über ihrem PC eingeschlafen war. Dieser Vorfall hatte für sie einen Rattenschwanz. Sie bekam eine Abmahnung, und das Gespräch mit dem Gruppenleiter war auch nicht gerade ein Vergnügen. Er war ein Erbsenzähler und zählte ihr alle ihre Unzulänglichkeiten der letzten anderthalb Jahre fein säuberlich auf und drohte ihr mit Kündigung. Sie war sehr gekränkt und enttäuscht über die rüde Behandlung. Sie hatte ja in der letzten Zeit nicht nur Mist produziert. Aber sie nahm den Vorfall zum Anlass, erneut den Versuch zu starten Verstopfung, Völlegefühl und Müdigkeit anzugehen. Schulmedizinisch hatte sie alles probiert. Akupunktur hatte ihr schon mal vor fünf Jahren bei Kopfschmerzen geholfen. Wieso nicht auch jetzt.

Frau Sp. ließ sich überzeugen, dass ihre Verstopfung nicht mit ein paar Sitzungen Akupunktur gelöst seien. Sie brauchte ebenfalls Heilkräuter. Zusätzlich war eine Änderung ihrer Eß- und Lebensgewohnheiten von Nöten, wenn sie auf Dauer etwas ändern wollte. Die Aussicht, keine gefüllte, gärende Weihnachtsgans mehr zu sein, förderte ihre Mitarbeit.

Durch Heilkräuter und Akupunktur begann ihr Darm langsam wieder zu arbeiten. Immerhin hatte sie dadurch alle 2 Tage Stuhlgang. Das war für ihr Bauchgefühl ein enormer Fortschritt. Allerdings schwanden die Blähungen und Müdigkeit zunächst nicht.

Da ihr Magen-Darm kaum noch gewohnt war, regelmäßig Nahrung aufzunehmen und zu verarbeiten, tasteten wir uns langsam an die einzelnen Mahlzeiten heran. Sie befürchtete die Zunahme ihres Völlegefühls und des Gewichts. Aber überraschenderweise trat nichts davon ein, es schmeckte ihr sogar gut und zumindest am Vormittag war sie nicht mehr so müde. Daher stieg die Bereitschaft sehr schnell, sich etwas mehr ums Essen und dessen Zubereitung zu kümmern. Durch die veränderte Ernährung wurde auch ihr Darm aus eigener Kraft wieder aktiviert. Wir konnten uns bei der Kräutermischung immer mehr dem Aufbau des Magen-Darms und dem gesamten Energiezuwachs widmen und mehr und mehr auf Heilkräuter, die die Darmtätigkeit lediglich anregten, verzichten. Es war ein langsamer aber stetiger Prozess, der sich in ihr änderte und dementsprechend änderte sich auch die Zusammensetzung der Heilkräuter. Von Woche zu Woche immer ein Stückchen besser. Das beflügelte sie so sehr, dass sie sogar anfing, Sport zu treiben.

Auf der Arbeit rümpften alle die Nase über die komisch aussehende und etwas ungewohnt riechende Suddel in ihrer Teetasse. Aber sie registrierten ebenfalls, dass ihre Leistungen besser wurden. Selbst ihr Chef konnte sich zu einem Lob hinreißen lassen. Ihre Behandlung dauerte über ein ganzes Jahr. Danach war ihr Problem gelöst: Sie war keine gefüllte Weihnachtsgans mehr.