Kontaktdaten Akupunktur Praxis Dr. Mirka Lanius Akupunktur Praxis Dr. Mirka Lanius

Was ist chronische Verstopfung (Opstipation)?

Die Definition der funktionellen, chronischen Verstopfung richtet sich nach den ROM III-Kriterien von 2006:

Während 12 Wochen in den letzten 6 Monaten müssen mindestens zwei der folgenden Kriterien zutreffen und zwar bei mindestens 25% der Stuhlentleerungen:

  • weniger als 3 Stuhlentleerungen in der Woche
  • starkes Pressen zur Stuhlentleerung
  • klumpiger oder harter Stuhl
  • Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
  • Notwenigkeit der manuellen Unterstützung (Finger) zur Stuhlentleerung
  • Gefühl der Blockade des Enddarms
  • weicher, ungeformter Stuhl nur unter Abführmitteln
  • die Beschwerden entsprechen nicht einem Reizdarm-Syndrom

Die chronische Verstopfung ist eine Zivilisationskrankheit. Bis zu 20-30% der Bevölkerung leiden an chronischer Verstopfung, mit zunehmender Häufigkeit im Alter. Frauen sind doppelt so häufig betroffen, wie Männer.

Verstopfung aus Sicht der TCM:

Aus Sicht der TCM ist eine tägliche Stuhlentleerung normal. Eine Entleerung alle 2 Tage gilt schon als auffällig, aber bei sonstiger Beschwerdefreiheit nicht behandlungsbedürftig. Bei der Verstopfung hat der Stuhl meistens eine zu harte Konsistenz. Er kann, muss aber nicht trocken sein. Die Stuhlform ist häufig eine zu kleine oder dünne Wurst, mehrere kleine Würste hintereinander, bis hin zu kleinen runden Kieselsteinen. Es kommen ebenfalls Verstopfungen vor, bei denen die Stuhlentleerung zwar zu selten, aber ansonsten der Stuhl völlig normal geformt, feucht und weich ist.

Dem Stuhl kann Schleim oder Blut beigemengt sein, Nahrungsreste eher seltener. Manchmal entwickelt er einen starken Geruch.

Bei der Verstopfung ist die Stuhlentleerung häufig erschwert. Es bereitet große Mühe, den Stuhl aus dem Darm zu befördern. Dies gelingt nur mit viel Kraftaufwand und unter starkem Pressen, mit anschließender, manchmal großer Erschöpfung. Es kann ein Gefühl der unvollständigen Entleerung zurückbleiben, mit der Folge eines ständigen Stuhldrangs.

Durch die seltene Darmentleerung füllt sich der Darm mehr und mehr. Dies führt zum Völlegefühl. Blähungen und Darmgeräusche können begleitend dazu kommen, welche äußerst unangenehm und schmerzhaft sein können. Als Folge zeigt sich ein Appetitmangel, da Sie sich generell oder schon nach kleinen Portionen voll und gesättigt fühlen.

Völlegefühl, Bauchschmerzen, Appetitmangel, Blähungen, Darmgeräusche, Kraftaufwand zur Stuhlentleerung, große Erschöpfung danach, das Gefühl der unvollständigen Entleerung und eventuell ein immerfort währender Stuhldrang können Ihr Wohlbefinden in erheblichem Maße einschränken. Der Spaß am Essen geht verloren. Ihre Darmträgheit kann übergehen in eine Lebensträgheit. Die Gefahr der schnellen Lösung durch Abführmittel ist groß. Bei häufigem Gebrauch verschärft sich allerdings die Verstopfung, sodass Sie später gar nicht mehr ohne auskommen. Besser wäre, das Grundproblem zu lösen.

Folgestörungen:

Durch den erhöhten Druck, der zur Entleerung benötigt wird, können weitere Störungen folgen: Hämorrhoiden, schmerzhafte, blutende Einrisse am After (Analfissur) oder Aussackungen des Dickdarms (Divertikel). Ein erhöhtes Darmkrebsrisiko wird diskutiert.