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Gastritis (Magenschleimhautentzündung) Falldarstellung

Fall 1.

Frau S., 32 Jahre alt, schenkte ihr ganzes Herzblut der Schauspielerei. Sie tanzte, sang und schauspielte mit Leib und Seele. Alles andere in ihrem Leben ordnete sie dem unter. Und sie hatte es geschafft. In der Branche hatte sie sich einen Namen gemacht, sie war gefragt. Der Weg dahin war lang und steinig gewesen. Anscheinend musste sie gerade ihren Wegzoll dafür zahlen, der ihre Schauspielkarriere ernsthaft gefährdete. Sie hatte immer wiederkehrende Magenschleimhautentzündungen mit bohrenden Schmerzen in der Magengegend, kombiniert mit Beklemmungen. Es war wie ein breiter Gürtel, der um ihre Taille und den unteren Brustkorb gezogen war. Hinter der Gürtelschnalle war ein faustgroßer Stein angebracht. Der Gürtel war meistens eng zugezogen. Er schnürte ihr alles ab und drückte den Stein hinter der Gürtelschnalle in ihre Magengrube. Es nahm ihr die Luft weg. Die Enge hinderte sie am Einatmen. Ihre Lunge konnte sich nicht mehr entfalten, ihr fehlte das Volumen zum Sprechen und Singen auf der Bühne. Ihre Bewegungen wurden verkrampft und abgehackt. Sie konnte tagelang nichts essen. Der Gürtel lockerte sich auch nicht nachts, sodass er ihren Schlaf störte. Der Schmerz, die mangelnde Nahrungsaufnahme und das Schlafdefizit machten sie völlig fertig und zermürbten sie.

Die Untersuchungen hatten eine chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis) mit Bakterienbesiedelung ergeben. Sie war erfolgreich mit mehreren Antibiotika und Magenmittel behandelt worden. Trotzdem bekam sie diesen Gürtel nicht los. Sie hatte ihn immer an. Und in gewissen Abständen zog sich der Gürtel Loch für Loch zu.

Frau S. wusste sehr genau, wer ihr diesen Gürtel, mit dem Stein hinter der Gürtelschnalle, verpasst hatte. Es war ihr Werdegang und all die Widerstände, die sie hatte überwinden müssen. Die Eltern hatten sie nie unterstützt. Sie hatten es nie ausgesprochen, aber es stand in ihren Gesichtern. Sie waren ein ewiges Mahnmal mit der Inschrift: „Unsere Tochter ist eine Versagerin, da sie einer brotlosen Kunst verfallen ist, der Schauspielerei“. Auch heute hatten ihre Eltern immer noch einen erhobenen Zeigefinger. Es gab ständig Auseinandersetzungen. Mehrere Schauspielschulen hatten sie abgelehnt. Aber eine hatte dann doch ihr besonderes Etwas bemerkt. Das Geld dafür hatte sie sich durch Kellnern und sonstige Jobs verdient. Sie hatte immer mehrere Jobs nebeneinander gehabt, damit sie über die Runden kam. Ihre Eltern hatten sie nie, weder moralisch noch finanziell unterstützt. Ihre Partnerschaft war auseinander gegangen. Ihr Freund war ebenfalls Schauspieler, aber nicht so erfolgreich und gefragt wie sie. Dies hatte die Beziehung nicht ausgehalten. Auch mit Kollegen gab es immer wieder Konkurrenz und unschöne Szenen. Ihr Gürtel setzte sich aus all diesen Teilabschnitten zusammen. Der Stein waren ihre Eltern.

Trotzdem hatte sie es geschafft. Sie war oben. Und jetzt drohte die Vergangenheit, ihr alles abzuschnüren. Ihre Kritiken wurden schlechter. Zwei Engagements hatte sie nicht bekommen, weil sie den Anforderungen nicht entsprochen hatte. Sie war auch einfach schlechter geworden. Sie musste sich von diesem Gürtel befreien. Sie musste den Schmerz, die Enge und die Beklemmung loswerden, um wieder frei zu sein für das, was sie liebte. Tabletten nahmen ihr den Schmerz aber nicht den Gürtel ab. Eine begonnene Gesprächsbehandlung hatte bisher den Gürtel nur ein Loch weiter gemacht. Es musste schneller gehen. Daher kam sie auf die TCM.

Es war nicht nur wichtig, ihr Enge und Schmerz zu nehmen, sondern sie auch gleichzeitig aufzubauen. Durch den Schmerz, das nicht essen, nicht schlafen und gleichzeitig aber weiterspielen, hatte sie viel Energie und Kraft verloren. Um den Gürtel zu sprengen, brauchte sie aber Kraft, viel Kraft. Ihre Seele musste wieder Frieden finden. Frieden gibt es aber nur in Zeiten des Überschusses. Das fehlte ihr. Wir begannen die Behandlung mit Akupunktur und Heilkräuter. Beide Verfahren konnten das leisten. Die Akupunktur und die Heilkräuter lösten die Enge, ließen die Lunge sich wieder entfalten, den Brustkorb sich öffnen, die Seele Ruhe finden. Der Stein in ihrer Magengrube zerbröckelte, zunächst in kleine Brösel, später zu Staub, den der Wind wegwehte. Die Heilkräuter und Akupunktur gaben ihr die nötige Kraft dazu. Sie konnte wieder essen. Und mit einer etwas veränderten Ernährung wuchsen ihre Energiereserven zusehends. Nun kam sie auch in der Gesprächstherapie schneller vorwärts. Ihre körperliche Energie und die geistige Stabilität konnten den Gürtel um ihre Taille sprengen und den Stein in Staub auflösen. Diese Befreiung brachte ihr Beschwerdefreiheit, ein neues Engagement und einen neuen Partner. Ihre Beziehung zu ihren Eltern blieb schwierig, aber ihr gelang es jetzt besser, deren Ermahnungen von sich abprallen zu lassen.