Schulmedizinische Behandlung von Morbus Crohn
Generell:
Wenn möglich lokale Medikation, wenn nötig systemisch, wenn notwendig, früh genug immunsuppressiv, bei
Komplikationen operativ.
Stufenbehandlung im akuter Schub nach Entzündungsgrad:
Schweregrad |
leichter bis mäßiger Grad |
Schwerer Grad |
Behandlung |
Medikamente:
- Kortison lokal (Budenofalk®, Entocort®) Bei Befall des terminalen Ileum Immunsuppressiva und
ohne Beteiligung anderer Organe
- Kortison systemisch (Tablette) Bei höherer Entzündungsaktivität, ausgedehntem Dünndarmbefall
und Beteiligung anderer Organe (plus Kortison lokal bei Befall vom Enddarm und Sigma)
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Aminosalicylate (Mesalazin) Mittel der zweiten Wahl, fragliche Wirksamkeit
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Medikamente:
- Kortison systemisch
- Immunsuppressiva Azathioprin, 6-Mercaptopurin beim chronisch aktiven Verlauf (steroidabhänig
und steroidrefraktär) Methotrexat beim Versagen von Azathioprin® oder erneutem Schub
- TNF Antikörper (Infiximab®) nur bei Versagen von Kortison und Immunsuppressiva
Operation:
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Versagen der medikamentösen Therapie
- Komplikationen: Darmverschluss, starke Blutung, Darmdurchbruch, toxisches Megakolon
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Behandlung von Komplikationen:
Fistel: |
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- Metonidazol u./o. Ciprofloxacin
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zur bakteriellen Behandlung |
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- Azathioprin, 6-Mercaptopurin
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Zur Verhinderung eines erneuten Schubs und damit einer Fistelbildung
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lokale Fistelsanierung bei Komplikationen |
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- TNF Antikörper (Infiximab®)
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beim Versagen der oben genannten Behandlungen |
Abszess: |
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Engstelle (Stenose), Darmdurchbruch |
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Narbigen Engstelle und Darmdurchbruch (Darmerhaltend, so sparsam wie möglich)
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- Endoskopische Ballondilatation
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Kurzen Engstelle. Erweiterung durch einen Ballon im Rahmen einer Darmspiegelung
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Entzündlich bedingte Engstelle |
Behandlung im Intervall zur Vermeidung eines erneuten Schubs:
Mindestens 30% der Patienten, bei denen ein akuter Schub des Morbus Crohn erfolgreich behandelt worden ist,
erleiden nach 1 Jahr und ca. 70% nach 2 Jahren einen erneuten Schub. Es wird nicht generell eine
Intervallbehandlung empfohlen, ist aber bei vielen notwendig. Es sollte abhängig gemacht werden von: Anzahl der
bisherigen Schübe, Verlauf und Abstand der abgelaufenen Schübe, Fistelkomplikation.
Immunsupressiva:
Azathioprin, 6-Mercaptopurin: |
Mittel der ersten Wahl. Einnahme mindestens 4 Jahre. |
Methotrexat: |
schlechtere Wirkung als Azathioprin, daher Reservemittel |
TNF Antikörper (Infiximab): |
beim Versagen der oben genannten Behandlungen, nur im Ausnahmefall
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Nebenwirkungen der Medikamente:
Aminosalicylate: |
Nierenschaden, Leberschaden, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herzentzündung, Durchfall, Lungenerkrankung,
Störung der Blutbildung im Knochenmark, Haarausfall, Ekzem, Kopfschmerzen.
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Kortison: |
Mondgesicht, Gewichtszunahme, Akne, Kortisonhaut, Bluthochdruck, Osteoporose, vermehrte Infektionen,
Magengeschwür.
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Immunsuppressiva: |
Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberentzündung, Leberfibrose, Fieber, Übelkeit, Durchfall. Veränderung
des Knochenmarks mit Verminderung der Abwehrzellen (Leucozyten) bis hin zum kompletten Ausfall der
Bildung aller Blutzellen (Agranulozytose).Hierdurch kann es zu lebensbedrohlichen Infektionen kommen.
Fraglich erhöhtes Tumorrisiko.
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TNF Antikörper: |
Schwächung der Immunabwehr mit hohem Risiko schwerer Infektionskrankheiten.
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