Als wiederholte Fehlgeburt (habitueller Abort) bezeichnet man eine drei- und mehrmalige nacheinander auftretende Fehlgeburt vor der 20. SSW. Hiervon sind 1-2% aller Paare betroffen. Frauen, die schon eine Fehlgeburt (Abort) hatten, haben ein höheres Risiko für eine weitere Fehlgeburt (Abort).
Da jede Fehlgeburt (Abort) einen erheblichen Energie und Kraftaufwand für die Frau bedeutet, setzt die Behandlung nicht erst bei einer drohenden Fehlgeburt (Abort) ein, sondern schon viel früher. Bei einer wiederholten Fehlgeburt (habitueller Abort) sollte jede weitere Fehlgeburt (Abort) um jeden Preis verhindert werden. Hier ist die Prophylaxe viel höher anzusetzen als die Behandlung der drohenden Fehlgeburt. Denn jede weitere Fehlgeburt (Abort) verschlechtert die Vorrausetzungen, die nächste Schwangerschaft halten zu können. Das bedeutet, dass ein Paar mit den Versuchen „schwanger zu werden“ eine Pause machen sollte, egal wie alt die Frau ist. Damit haben aber viele Frauen mit wiederholter Fehlgeburt (habitueller Abort), durch den extrem hohen Kinderwunsch, ein großes emotionales Problem. Sie wollen eine Schwangerschaft erzwingen, indem sie es immer und immer wieder probieren. Sie haben Angst, dass die Zeit ihnen wegläuft und ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Leider läuft nicht die Zeit weg, sondern bei jeder weiteren Fehlgeburt (Abort) Energie, die zum Halten der Schwangerschaft benötigt wird, um den Kinderwunsch zu erfüllen. Zuerst müssen die Voraussetzungen verbessert werden. Denn nur dann kann die nächste Fehlgeburt (Abort) verhindert werden. Das Problem besteht ja nicht darin, schwanger zu werden, sondern das Kind auszutragen. Nach einer Behandlung von 3-4 Monaten wird es keine Schwierigkeiten machen, erneut schwanger zu werden, aber das Risiko einer weiteren Fehlgeburt (Abort) ist deutlich minimiert.
Hierzu gehören angeborene anatomische Fehlbildungen der Gebärmutter aber auch Veränderungen durch Myome oder Endometriose-Herde. Auch die Gebärmutterhals-Insuffizienz ist hier einzuordnen. Der Gebärmutterhals kann nicht geschlossen bleiben. Er öffnet sich während der Schwangerschaft und der Embryo geht unvermittelt ab. Bei Anomalien der Gebärmutter hat die chirurgische Behandlung den Vorzug. Die Behandlung mit TCM (Akupunktur, Heilkräuter, Ernährung) kann in manchen Fällen, wie bei Myomen oder Endometriose, eine sinnvolle und wertvolle Begleitung darstellen.
Infektionen der Gebärmutter sollten mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings kann die TCM durch Akupunktur und Heilkräuter sehr hilfreich bei der Beseitigung von Restfaktoren einer durchgemachten Infektion sein. Waren Infektion und Behandlung sehr konsumierend für die Frau, kann die verbrauchte Energie über TCM aufgefüllt werden. So kann einer anschließenden Fehlgeburt (Abort) wegen Energiemangel vorgebeugt werden.
Es gibt genetisch vererbte Störungen, auf die weder Schulmedizin, noch TCM Einfluss haben. Eine genetische Beratung steht hier im Vordergrund. Nicht vererbte genetische Störungen, sind wie bei der einfachen Fehlgeburt, auch bei der wiederholten Fehlgeburt (habitueller Abort) eine häufige Ursache. Auch sie haben mit qualitativ minderwertigen Eizellen, Spermien und Embryonen zu tun. Sie entstehen durch abnehmende Energie im Alter, konsumierende Erkrankungen, Stress, Überarbeitung, Umwelteinflüsse. Durch diesen Energiemangel kommt es zu Störungen von Teilungsvorgängen in den Zellen des Embryos, mit der Folge einer genetischen Störung. Hierdurch kann sich der Embryo nicht richtig weiterentwickeln, stirbt ab, und es kommt zur Fehlgeburt (Abort). So ist auch verständlich, dass mit zunehmendem Alter, das Risiko einer Fehlgeburt (Abort) steigt. Wie schon bei der Fehlgeburt geschildert, hat die TCM (Akupunktur, Heilkräuter, Ernährung) keine Möglichkeit auf chromosomale Störungen von Eizellen einzuwirken, aber sehr wohl auf das Wachstum und Nähren des Follikels und so auf seine energetische Qualität. Da im Gegensatz zur Eizelle die Spermien alle drei Monate neu entstehen, kann die Behandlung mit TCM zur Qualität der Spermien ebenfalls erheblich beitragen. Über Akupunktur, Heilkräuter, Ernährung und Anleitung zu einer ausgeglichenen Lebensführung kann Energie und Substanz ergänzt werden. So steht auch Eizelle, Spermie und Embryo mehr Energie und Ernährung zur Verfügung, damit sich der Embryo ungestört entwickeln und wachsen kann.
Auch bestimmte Umwelteinflüsse können zu genetischen Störungen beitragen: Röntgenstrahlen, Chemikalien, Alkohol oder Nikotin. Hier steht natürlich das Meiden im Vordergrund.
Hormonelle Störungen treten z.B. bei Corpus luteum Insuffizienz auf. Es kann nicht genügend Progesteron in den Eierstöcken gebildet werden, wodurch es zum Progesteronmangel und dadurch zur Fehlgeburt (Abort) kommt. Dies kommt gehäuft vor bei Patientinnen mit PCO-Syndrom, älteren Patientinnen mit ovarialer Insuffizienz. Bei Plazenta-Insuffizienz ist der Grund für die mangelnde Progesteronbildung eine nicht ausreichende hCG Produktion in der Plazenta, wodurch es zur Fehlgeburt (Abort) kommt. Die Schulmedizin ergänzt das fehlende Progesteron über Tabletten, die in die Scheide eingeführt werden. Dies hat aber leider nicht immer den gewünschten Erfolg. Hier hat die TCM im Kinderwunsch viel zu bieten. Sie sieht eine mangelnde Progesteronbildung, als Mangel von Energie an und zwar der Nieren Energie. Der Energiemangel führt dazu, dass der Embryo nicht ausreichend ernährt oder gehalten werden kann. Sie ergänzt Energie und unterstützt die Haltefunktion durch Akupunktur, Heilkräuter und Ernährung. Ist der Grund des Progesteronmangels Stress, werden Körper und Seele harmonisiert.
Über- und Unterfunktion der Schilddrüse gehören auch unter diese Kategorie. Hier hat die Schulmedizin ganz klar den Vorrang.
Bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten findet man in 5-51% Antikardiolipin-Antikörper und bei 0-20% Lupus Antikoagulansen. Dies führt zur Blutgerinnung in der Plazenta. Der Embryo kann nicht mehr ausreichend genährt werden. Er stirbt ab. Es kommt zur Fehlgeburt (Abort). Die Behandlung erfolgt schulmedizinisch mit niedermolekularem Heparin kombiniert mit 100 mg Aspirin/täglich. Allerdings liegt die Versagerquote trotzdem bei 30%.
Bei Gerinnungsstörungen, wie Faktor-V-Leiden-Mutation, Prothrombin-Mutation, Protein-C und -S, Antithrombin, kommen gehäuft wiederholte Fehlgeburten vor. Der Mechanismus ist wie bei der Antikörper-Bildung über eine Blutgerinnung in der Plazenta und damit mangelnde Ernährung des Embryos. Die Behandlung erfolgt mit nierdermolekularem Heparin.
Eine weitere immunologische Störung ist, wenn die Mutter ihren eigenen Embryo als fremd ansieht und Antikörper gegen ihn entwickelt. Der Embryo wird dann regelrecht abgestoßen. Grundsätzlich ist der Embryo auch Fremdmaterial. Es existieren aber Mechanismen im Körper der Mutter, die die Antikörper-Bildung unterbinden. Diese Funktion ist gestört. Aber es gibt auch andere Prozesse, die das Immunsystem stimulieren, wie Infektionen durch Viren oder Chlamydien. Bei Infektionen ist eine Antibiotika Behandlung wichtig. Bei den anderen Immunstörungen gibt es unterschiedliche Ansätze. Allerdings sind sie nicht zufriedenstellend und werden auch nur unter Studienbedingungen durchgeführt: Gabe von paternalen Lymphozyten, Immunglobulinen oder humanem Leukozytenultrafiltrat.
Die TCM sieht die Gerinnungsstörung in der Plazenta als Störung des Flusses aufgrund von Schwäche oder Hitze an. Die anderen Immunprozesse sind Folgen von Mangel und auch Hitze. Über Akupunktur und Heilkräuter kann Energie zugeführt, Mängel ausgeglichen, Hitze gekühlt und Blutfluss in der Plazenta gefördert werden. Hierdurch kann die TCM die schulmedizinische Behandlung wirksam unterstützen aber nicht ersetzten.
Patientinnen mit PCO-Syndrom haben eine erhöhte Fehlgeburtsrate. Ursache ist zum einen der oben beschriebene Progesteronmangel. Aber zum anderen auch die übrigen vorliegenden Hormonstörungen der Krankheit. Die Zusammenhänge sind aber noch nicht geklärt. Bei übergewichtigen Patientinnen wird durch die Gabe von Metformin das Risiko einer Fehlgeburt (Abort) gesenkt. Die TCM sieht hier überwiegend einen Mangel und ergänzt diesen über Akupunktur, Heilkräuter und Ernährung.
Die Vorgänge, die bei der Endometriose zu gehäufter Fehlgeburt (Abort) führen, sind ähnliche wie beim unerfülltem Kinderwunsch und werden mit TCM auch entsprechend behandelt.
Ein nicht ausreichend eingestellter Diabetes führt zu Fehlgeburten. Hier ist die wichtigste Behandlung die optimale Zuckereinstellung.
Amenorrhö tritt oft bei Patientinnen mit deutlichen Mangelerscheinungen auf. Hierzu gehören Unterernährung, Magersucht, Bulimie, nach langen schweren Erkrankungen oder auch als angeborene Störung. Sie alle hängen mit einem Energie- und Substanzmangel zusammen. Diese Patientinnen können zwar mit der Künstlichen Befruchtung schwanger werden, haben aber ein hohes Risiko einer Fehlgeburt. Sie können den Embryo nicht ausreichend nähren. Darmerkrankungen haben auch mit Mangelerscheinungen zu tun. Nahrung kann nicht richtig ausgewertet werden. Es entsteht ein Energiemangel. Auch hier kann der Embryo nicht genährt werden und geht ab. Der Mangel kann über Heilkräuter und Ernährung aufgefüllt werden.
Psychische Störungen können ebenfalls zu einer wiederholten Fehlgeburt (habitueller Abort) führen. Emotionale Traumen, wie Missbrauch, Vergewaltigung, frühere Abtreibung können verantwortlich sein. Auch Schuldgefühle und niedriges Selbstwertgefühl kann eine Ursache sein. Eine psychotherapeutische Mitbetreuung ist dann sehr wichtig. Die TCM ist in solchen Fällen eine wertvolle Begleitung. Denn sie kann über Akupunktur und Heilkräuter mithelfen, Emotionen zu harmonisieren und die Gebärmutter zu beruhigen, sodass der Kinderwunsch doch noch in Erfüllung geht.
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